Spon: Auf Illners Frage, warum ausgerechnet eine - teilweise - linke Regierung erlaube, dass Milliarden aus dem Land geschafft würden, wusste auch Chatzimarkakis keine hellere Antwort als: “Weil auch die linke Regierung aus Griechen besteht.” Diese griechischen Minister hätten eben ihre Geheimkassen, da könnten sie nicht aus ihrer griechischen Haut, und dieses Problem müsse endlich auf den Tisch; eine Aussage, die er mit Faustschlag auf denselben unterstrich.
Gegen diese Verallgemeinerung entrüstete sich die Juso-Vorsitzende Johanna Ueckermann: “Ich weiß nicht, wie viele Griechen Sie kennen …” Chatzimarkakis trocken: “Ich bin einer.”
Ueckermann forderte, man müsse den Karren “nach vorne aus dem Dreck ziehen” und erweckte als einzige Teilnehmerin der Runde den Eindruck, ein ökonomisches Problem nicht rechten oder linken Ökonomen überlassen zu wollen: “Was völlig aus den Augen gerät, ist, dass junge Menschen heute schon keine Perspektive mehr sehen in Europa!” Es müsse der Mut her, radikal etwas zu verändern. Schwärmerisch beschwor sie die “Menschen in” und das “großen Projekt von” Europa.
Erneut echauffierte sie sich über die nicht unpopulistische Einlassung ihres Parteichefs Sigmar Gabriel, er wolle die Wahnvorstellungen einer “kommunistischen Regierung” nicht von “deutschen Arbeitnehmern und deren Familien bezahlen lassen”. Da sei, so Ueckermann, “die SPD schon mal weiter” gewesen.
Lafontaine wiederum wirkte an dieser Stelle wie ein alternder Hund, der nicht mehr nach jedem Stöckchen rennen möchte. Dieser Gabriel eben, was will man erwarten?